Kennt Ihr das auch?
Es drückt nach hinten raus, aber es ergibt sich über den ganzen Tag keine Gelegenheit, dem Druck endlich nachgeben zu können!
So erging es mir eben heute. Wie erfahrene Leser meines Tagebuches ja vielleicht wissen, bin ich der klassische nach-dem-Frühstücks-Kaffee-Geher! Ich trinke die ersten zwei, drei heißen Schlucke meines lebensnotwendigen Guten-Morgen-Kaffees und . . . uhhhh . . . da will doch was raus! Und das funktioniert so gut wie jeden Tag . . . wie ein schweizer Uhrwerk . . .
Aber dann kommen eben so "Ausreißer" wie heute. Ein außergewöhnlich früher Termin mit der Arbeit bringt alles durcheinander. Na gut, na gut, ich war halt auch nicht bereit entsprechend früher aufzustehen, um in Ruhe frühstücken zu können. Stattdessen hab' ich den Kaffee im Stehen billigend in Kauf genommen. Und dem prompt sich einstellenden Druck von hinten, links unten in Richtung Down-Under mußte ich bewußt ignorieren und mit zusammen-kneifen verschieben . . . "dazu komme ich dann schon wenn ich in der Arbeit bin" . . . sagte ich mir hoffnungsvoll im Stillen.
Aber auch das lief anders als geplant . . . wenn man einmal einen Wurm in den sonst so ordentlich geplanten Ablauf reinläßt, dann ist er einfach drin! Ihr kennt das!
Termine haben sich verschoben, Gelegenheiten sich nicht ergeben, weiteres Zusammen-Kneifen der rote Faden durch den eher stressigen Tagesablauf . . . grumpf . . .
Aber irgendwann am späteren Nachmittag war sie eben da, die Lücke ohne "schnell, schnell" und mit Aussicht auf Zeit zum Durch-Atmen und -Drücken. Also endlich rein in die Kunden-Toilette! Ah, gut, keiner da! Paßt! Super! Tür verschlossen, Hose auf und runter . . . rauf auf die Brille, die Augen geschlossen und entspannt . . . ohmmmmmm
Geht's Euch auch so? Wenn Ihr über einen langen Zeitraum einen Muskel anspannt und dann versucht loszulassen, passiert erstmal garnichts . . . es dauert einfach, bis sich die krampfhafte Anspannung tatsächlich löst! . . . so war's auch bei mir. Da sitze ich - endlich - und nichts passiert!
Also gut! Ganz ruhig, Mike! . . . Atme tief! . . . wie sage ich immer: Atme mit dem Po-Loch! . . . und langsam, ganz langsam, taucht er wieder aus meinen Tiefen an die spürbare Oberfläche meiner Wahrnehmung . . . dieser Druck, dieser Schub von innen.
Aber so langsam wie er am Horizont aufgetaucht war, so exponential rasch beschleunigte er und ohne großes Knacksen oder Knattern, brach die Wurst mit ziemlicher Geschwindigkeit auf meinem Dunklen Innern ans Neonlicht der Toiletten Kabine. Fast zeitgleich dazu das grobe Platschen des Tiefspülers. Mit ein wenig Verzögerung stieg der erdige Geruch meine Nase hoch in meinen Kopf.
Mir persönlich ging's tatsächlich zu schnell. Eigentlich genieße ich das langsame sich nach draußen schieben, das zögerliche Aufspreizen, das sich aus mir Schieben, das sich ausbreitende erfüllende Gefühl der Leere . . . hier und heute komplett umgedreht . . . es dauerte bis meinem Kopf bewußt wurde, daß sich mein Dickdarm endlich entleeren konnte. So saß ich noch eine Weile ruhig auf der Brille, sog den herben Geruch meiner Arbeit ein und versuchte weiter mit geschlossenen Augen in mich zu hören und zu endlich zur Ruhe zu kommen.
Nein, ich weiß nicht, wie viele Minuten ich dort noch gehockt bin. Aber irgendwann gesellte sich der Entschluß zu mir, daß es jetzt Zeit wäre, zum Papier zu greifen und mich zu reinigen.
Tatsächlich kam ich in anderer, ruhigerer Stimmung aus der Toilette, als ich in angespannter, gehetzter Stimmung hineingegangen war. Endlich hatte ich meinen Rythmus wieder gefunden.
Euch noch ein wunderschönes Wochenende
der Mike
explosion.mp4
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