Leise seufzend rieb sich Helena den aufgeblähten Bauch und sammelte ihre Konzentration auf ihrem Schließmuskel, um ihn ganz vorsichtig und kontrolliert ein wenig zu öffnen und einen weiteren Stinkefurz abzulassen. Es verlangte ihr eine unglaubliche Kraftanstrengung ab, ihn gerade soweit zu entspannen, dass die drückenden Gase entweichen konnten, ohne dass dabei "Land" mitkam, und auf der anderen Seite ausreichend locker zu lassen, dass es nicht laut und ordinär schmatzte. Mein Gott wäre das peinlich gewesen! Peinlicher war nur noch der faulige und schwere Geruch, der sich mittlerweile in ihrem kleinen Zimmer wie ein dichter Nebel ausgebreitet hatte. Im Gegensatz zu den Geräuschen bekam Sarah, die im Nachbarzimmer hinter der dünnen Zwischenwand gerade an ihrer Hausarbeit saß, von diesem durchdringenden Geruch aber immerhin nichts mit. Helena fragte sich immer noch, wie in aller Welt sie in diese Lebenslage geraten war. Sie war großgewachsen, zierlich und hatte blasse, helle Haut sowie langes, lockiges und dunkles Haar, das immer etwas wild und ungebändigt wirkte. Während andere junge Frauen viel dafür gegeben hätten, ein paar Kilo weniger auf den Rippen zu haben war es bei ihr umgekehrt. Sie war eine gute Esserin, aber völlig egal, was sie sich reinschaufelte, sie setze kaum etwas an, und das obwohl sie auch noch ein totaler Sportmuffel war. Mit ihren kleinen, kaum vorhandenen Brüsten, ihrem flachen Po und ihren langen Gliedmaßen war sie unsicher, oft unbeholfen, irgendwie schlaksig, was über die Jahre auch auf ihren Charakter abfärbte. Sie hatte oft das Gefühl, so gar nicht attraktiv zu sein und tat sich schwer mit Jungs. Schüchtern war sie nicht unbedingt, eher spröde, unnahbar, etwas arrogant und überheblich, aber eher auf eine intellektuelle als körperliche Art, und das obwohl sie mit ihren gerade einmal 19 Jahren noch nicht viel Lebenserfahrung vorzuweisen hatte. So richtig stolz war sie nur auf ihren wachen Verstand und ihre dunklen Augen, die sie von ihrer Mutter geerbt hatte und die sich hinter einer etwas nerdigen Brille versteckten. Sie war frischgebackene Abiturientin und vor ein paar Wochen aus dem großen, mit Büchern vollgestopften Elternhaus aus- und in diese kleine Zweier-WG mit Sarah eingezogen. Sarah war völlig anders als sie, beinahe kam es ihr so vor als sie in jeder Hinsicht das exakte Gegenteil von ihr. Sie war klein, sehr weiblich, mit einem festen Apfelpo, weiblichen, prallen Brüsten, ganz glatter Haut, perfekten Proportionen, glatten, blonden Haaren und einem süßen Gesicht. Sie war unverschämt hübsch, wie ein zu Fleisch gewordener Instagram-Account, an dem man vergeblich etwas natürliches, menschliches suchte. Ganz anders als man von diesem äußeren Anblick her vermuten konnte war sie jedoch immer warmherzig, liebevoll, nahbar, kein bisschen doof oder flach. Und obwohl sie ganz objektiv gesehen viel attraktiver war als Helena war sie im Gegensatz zu ihr keine Spur arrogant oder überheblich. Kurzum, Helena bewunderte sie, war zugegeben sogar ziemlich neidisch, auch wenn sie das nie zugegeben hätte.
Vielleicht lag es an Sarahs liebevoller und herzlicher Art, vielleicht aber auch einfach an den für Stundenten beinahe unerschwinglichen Wohnungspreisen, wahrscheinlich aber ein wenig an beidem, dass Helena trotz aller anfänglicher Bedenken zu Sarah in die WG gezogen war. Es war nicht so, dass Sarah sie nicht gewarnt hatte. Die Wände waren so dünn, dass man kaum Privatsphäre hatte, nicht einmal auf der Toilette. Simone, Helenas Vorgängerin in der WG, hatte es deshalb kaum ein paar Wochen hier ausgehalten, und auch Simones Vorgängerin Lea nicht wesentlich länger. Sarah hatte die Schnauze voll davon, alle paar Monate eine neue Mitbewohnerin suchen zu müssen. Aber da war noch etwas anderes... Sarah schien sich im Gegensatz zu ihren Mitbewohnerinnen nicht nur nicht an der Situation zu stören, sondern sie heimlich zu genießen. Zunächst dachte Helena nur, Sarah wäre eben einfach lockerer und entspannter mit all den Themen, wieder so eine Eigenschaft an ihr, für die sie nichts als stille Bewunderung übrig hatte. Wenn Sarah kacken musste, dann machte sie kein Geheimnis daraus sondern tat dies mit einem frechen Grinsen kund, verschwand dann im Badezimmer und gab sich nicht einmal die Mühe, ihre dröhnenden Furze zu unterdrücken. Helena, die es bis heute nicht schaffte sich ebenso locker zu machen, versuchte immer so lange einzuhalten, bis Sarah außer Haus war oder sie an der Uni gehen konnte, wo man zwar auch nicht ungestört, aber immerhin einigermaßen anonym war. Anfangs war sie so sehr damit beschäftigt, sich einzugewöhnen, dass ihr die vielen anderen Kleinigkeiten zunächst gar nicht auffielen, die an Sarah irgendwie anders waren. Obwohl sie so attraktiv war und fast jeden Abend nach der Uni mit Freundinnen etwas trinken, feiern oder tanzen ging, brachte sie nie einen Kerl mit nach Hause, nicht mal eine Freundin kam zu Besuch. Oft kam sie verschwitzt und verklebt nach so einer Party heim, legte sich ohne zu Duschen direkt ins Bett und saß noch am nächsten morgen in der gleichen Kleidung am Frühstückstisch, als hätte sie sich nicht einmal für die Nacht umgezogen. Dazu kam, dass Helena, die jetzt auch nicht gerade an einem Waschzwang litt, immer gefühlt doppelt- bis dreifach so viel Wäsche, vor allem Unterwäsche, zum Trocknen aufhängen musste. Was trieb Sarah da nur? Und während sich Sarah in den ersten Wochen zumindest oberflächlich noch um so etwas wie Sauberkeit im Badezimmer bemühte, kam es immer häufiger vor, dass Helena beim Pinkeln ziemlich eindeutige, schmierige braune Spuren in der Schüssel vorfand, die ihr ein ganz merkwürdiges Gefühl einjagten. Und als sie so diesen Gedanken nachhing merkte sie auf einmal, wie lächerlich es war, dass sie hier in ihrem Zimmer mit Mühe und Not ihren dringend anstehenden Morgenschiss verdrückte, während Sarah offensichtlich gar keine Rücksicht auf solche Befindlichkeiten nahm. "Was solls also" sagte sie sich innerlich, stand auf und ging ins Badezimmer...
- Fortsetzung folgt -
Mädels-WG
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stefanwiederda
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Re: Mädels-WG
Hallo Jan,
auf die Fortsetzung dieser Geschichte freue ich mich sehr.
Ob es für Sarah irgendeinen Grund gibt, nicht ins Bad / in die Toilette zu gehen, nur weil Helena auf der Schüssel sitzt??
LG Stefan
auf die Fortsetzung dieser Geschichte freue ich mich sehr.
Ob es für Sarah irgendeinen Grund gibt, nicht ins Bad / in die Toilette zu gehen, nur weil Helena auf der Schüssel sitzt??
LG Stefan
Zuletzt geändert von stefanwiederda am 31 Dez 2025, 21:55, insgesamt 1-mal geändert.
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gustlbrille
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