Gefangen - Teil 11 (Original)

[Anna23]

Gefangen – Teil 11


Am nächsten Tag roch es in der Küche irgendwie komisch. Das jedenfalls war Eleas Meinung. Paula sah es anders und keine der anderen war schon aufgestanden. Elea fragte sich, wer von den Frauen des Nachts hierhin gemacht hatte. Denn so musste es gewesen sein… es sei denn… der Entführer wäre hier gewesen. Aber er würde hier nicht hin machen.

Elea seufzte. Bezüglich ihres Verdachts wusste sie zwar nun, dass nicht nur Mina, Rita und sie, sondern auch Clarissa diesen Fetisch hatten, doch was brachte es ihnen? Selbst wenn Elea es auch noch von den anderen Frauen erführe? Wie kämen sie dann hier raus?

Die Frage hatte sich schon in ihre Träume eingebettet:
Alle Frauen waren wach. Sie aßen. Da vernahmen sie ein Geräusch. Sie liefen in den Flur. Sahen eine Tür. Sie stand offen. Sie eilte darauf zu – Elea war die erste, die die Türe erreichte. Sie ging hindurch und eine Treppe nach oben. Dort war ein heller Raum. Einen Moment lang dachte Elea, dass sie frei wären. Doch dann sah sie ihn.
Der Entführer stand dort. Ohne Gesicht. Er verlangte mit schnarrender Stimme von ihr, zu pinkeln. Dann dürfe sie gehen. Sie tat es. Mitten ins Zimmer und über längere Zeit. Dann kamen erst die anderen. Sie taten es ihr gleich. Dann fielen sie sich alle erleichtert in die Arme.

Als Elea danach aufgewacht war, hatte sie mit den Tränen gekämpft. Was, wenn sie wirklich nur einige Male ihre Geschäfte im Keller verrichten mussten und sie dann frei kämen?, war ihr dann ein auftreibender Gedanke gekommen. Sie war aufgestanden und in die Küche gegangen. Dort stand sie nun. Sie füllte sich zwei Becher Wasser ein. Trank beide aus.

Danach musste sie auf die Toilette. Sie sah Clarissa in ihrer Nische sitzen und stellte sich an. Sie erzählte ihr von ihrem Traum. Clarissa hatte wenig Gehör für Elea.

Sie presste und presste, doch leider kam nichts mehr. Die Nische war wieder gesäubert worden, deshalb konnte sie genau sehen, wie viel sie gemacht hatte: Eine kleine Pipipfütze und zwei lächerlich kleine Köttelchen. Sie pupste knatternd. Dann kam ein neuerlicher Köttel. Und noch zwei. Danach musste Clarissa sich seufzend abputzen. Das Essen hier war wohl nicht so gut für sie, die immer so leicht Verstopfung bekam.