Kackdrang unterdrückt und die Folgen

Jungs beim großen Geschäft, Kacken, Stinker machen. Egal ob dringend oder geplant. Natürlich auch woanders als auf dem Klo ;)
stefanmaier
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Kackdrang unterdrückt und die Folgen

Beitrag von stefanmaier »

Am Samstag war ich mit Freunden auf einer längeren Tour mit einer Fahrraddraisine. Vier Leute nutzen zusammen ein Gefährt, d.h. wenn einer pinkeln oder größeres muss, müssen alle anhalten. Theoretisch könnte man oder frau sich auch auf die hintere Plattform stellen und während der Fahrt (das Gefährt lässt sich maximal auf etwa 20km/h beschleunigen) auf den Gleiskörper machen, so wie es zu Zeiten der Plumpsklo-Bundesbahn war. Wenn man abseits der vorgesehenen Haltepunkte anhält, kommen nachfolgende Gefährte nicht an einem selber vorbei.
Beim Aufstehen vom Mittagstisch in einer Pizzeria, in der ich eine reichlich mit Gemüse bedeckte vegetarische Pizza vertilgt hatte, merkte ich , dass mir von hinten mitgeteilt wird: „Geh -wenn möglich- kacken, es ist aber nicht soo dringend“. Am Morgen habe ich schon zwei kleine weiche Haufen rausgeschoben.
Während der Fahrt entwichen mir zahlreiche Fürze. Das Rollgeräusch ist laut genug, so dass meine MitfahrerInnen nichts von dem Knattern hören konnten. Es fühlte sich so an, als ob sich die Gase an hartem Material vorbeizwängen mussten. Die Gase drückten die Brocken an die Wand des Enddarms kurz vom Ausgang, eine sehr stimulierendes, angenehmes Gefühl. Bis zum Endpunkt der Tour sind wir etwa zwei Stunden gestrampelt, immer auf dem „Fahrradsattel“ sitzend. Nach dem Absteigen am Ziel kam wieder das Gefühl „Du könntest kacken, es lässt sich aber auch noch verschieben“. Bis zur Abfahrt des Busses, der zurück zum Ausgangspunkt fährt, waren nur noch wenige Minuten, zu wenig für eine (gemütliche?) Sitzung im vorhandenen Toilettencontainer.
Anschließend 1h Sitzen im Bus. Beim Aussteigen war der Drang völlig weg. Etliche Stunden später vor dem Schlafengehen nahm ich ein starkes Druckgefühl am Hintern wahr. Mit großer Freude nahm ich auf unserem Flachspüler mit Schemel davor Platz und entspannte erst mal. Reichlich Geknatter und Geknister war zur hören, wieder das gleiche tolle Gefühl der innerlichen Massage durch die Brocken an der Darmwand. Feststoffe wollten ohne Pressen aber nicht rauskommen - ganz entgegen der Erwartung, die ich hatte, als ich auf die Toilette ging. Nach längerem Pressen mit lustvoller Anstrengung lag ein Kieselsteinchen und -bizarr- ein tetraederförmiger Brocken mit drei Zentimeter Kantenlänge in fast schwarzer Farbe auf dem Präsentierteller. (Die schwarze Farbe passt zum Grünkohl vom Vortag). Mehr ging nicht.

Am nächsten Morgen stand ich gegen 7Uhr auf. In aller Regel ist es so, dass nach wenigen Minuten so starker Kackdrang kommt, dass ich gar keine Wahl habe. An diesem Morgen, auch nach stimulierendem starken Kaffee, kein „Ich-muss-Gefühl“. Trotzdem nahm ich Platz. Mit viel Drücken quetschte ich ein zeigefingergroßes Würstchen raus, ganz komisches klebriges Zeug mit enormem Säuberungsaufwand.
Etwa 1h Stunde später kam ohne Mühe eine kleine Menge weiches Zeug raus, es war nicht mehr so seltsam schmierig. Ganz komisch auch, dass etwa eine weitere Stunde später nochmal ein kleines hartes Würstchen zum Vorschein kam. Die Reihenfolge war sehr seltsam, wieso das Harte am Schluss?
Ich finde es bemerkenswert, wieviel Durcheinander ein paar Stunden Stuhlgang unterdrücken auslösen kann.
Die drei Sonntagskacks zusammen waren von der Menge her weit weniger als eine normale Tagesmenge von mir.
Heute, am Montag war es wieder normal.
LG
Stefan
Gelöschter Benutzer 13180

Re: Kackdrang unterdrückt und die Folgen

Beitrag von Gelöschter Benutzer 13180 »

Eine interessante Geschichte Stefan. Ja wir sind halt alle biologische Systeme, deren innere Abläufe nicht immer den Gesetzmäßigkeiten gehorchen die von ihnen gewohnt sind. Also, immer ab auf den Lokus, wenn sich etwas anbahnt oder anbahnen könnte, vor allem wenn man weiß, dass die nächste Gelegenheit unter Umständen so schnell nicht kommt.
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Flachspüler
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Re: Kackdrang unterdrückt und die Folgen

Beitrag von Flachspüler »

Ihr ward also mit einer Fahrraddraisine unterwegs. Gibt es bei uns in Niederösterreich und dem Burgenland auf eingestellten Bahnstrecken. Wo gibts das bei Euch?

LG Flachspüler
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stefanmaier
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Re: Kackdrang unterdrückt und die Folgen

Beitrag von stefanmaier »

für Flachspüler:
im Glantal von Altenglan nach Staudernheim (41km lang)
LG
Stefan
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Flachspüler
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Re: Kackdrang unterdrückt und die Folgen

Beitrag von Flachspüler »

Danke für die Info. Ganz schön lang, 41 Kilometer.

LG Flachspüler
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Julia
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Re: Kackdrang unterdrückt und die Folgen

Beitrag von Julia »

Hallo Stefan,
also das kann schon sein, wenn man verdrückt, das es nicht mehr so geht. Ich kenn das, wenn ich es mal machen, das der Drang erstmal länger verschwunden ist.

Danke für die ausführliche Erzählung.

Lg Julia
Visionaer
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Re: Kackdrang unterdrückt und die Folgen

Beitrag von Visionaer »

Julia hat geschrieben: 20 Sep 2021, 11:34 Hallo Stefan,
also das kann schon sein, wenn man verdrückt, das es nicht mehr so geht. Ich kenn das, wenn ich es mal machen, das der Drang erstmal länger verschwunden ist.

Danke für die ausführliche Erzählung.

Lg Julia

Sehr genau kommentiert. Der Drang verschwindet irgendwann, und die verspätete Bereitschaft für den Toilettengang hilft nicht mehr weiter. In Stefans Geschichte ist ein klasse Beispiel, wie Veränderungen durch längere Zeit unterwegs den Körper durcheinander bringen. Die Situation erinnert mich sehr an meinen 14 Tage langen Aufenthalt in Kenia. Vor 4 Jahren.

In Zentralafrika bei meiner damaligen Partnerin. Wir waren täglich in einem Bus unterwegs. Vom Stadtrand bis in die Stadtmitte von Nairobi. Die sämtlichen Mahlzeiten waren ganz anders als mein Verdauungssystem gewohnt war. Andere Sorten Gemüse. Und ein größerer Anteil an gebratenen Fleisch. Nach kurzer Zeit fühlte sich mein Bauch schwer an. Ein Völlegefühl verbunden mit einem trägen Darm. Während es für mich normal ist täglich Stuhlgang zu haben, war es dort jeden zweiten oder dritten Tag. Sollte ich auf Busfahrten sich der Drang nur anbahnen, habe ich es unterdrücken müssen, und gar in Gedanken verdrängt, weil die Busfahrten sich nicht verkürzen ließen. Sowohl in privaten als auch in öffentlichen Räumen waren dort Toiletten gelegentlich Löcher im Boden. Wasser musste gespart werden. Und anstatt laufendes Wasser zum Händewaschen oder Klospülen stand ein Krug mit Wasser, aus dem Wasser zum Händewaschen oder Klospülen gegossen wurde. Gerade Händewaschen war unbequem, weil die dritte Hand zum Krug halten gefehlt hat. Außer jemand da ist, wer einem Hilft. Eines Morgens kamen wir um 11:00 im Stadtzentrum an, und beschlossen in einem eher billigen Cafe zu frühstücken. Das Cafe sah auf dem ersten Blick ähnlich wie ein billiges Cafe in Europa aus. Nur das Photo des Präsidenten von Kenia hing da. Kaum nahm ich Platz, merkte ich, ich bin innerlich entspannt, und dadurch meine gesamte Muskulatur, so wie es im Bus nicht möglich war, der vorhin ständig auf den steinigen und hügeligen Straßen stark geschüttelt wurde. Und da merkte ich: Endlich ist der Druck im Darm da. Nach zwei Tagen. Aber ein Zeichen ob eine zugängliche Toilette ist, war nirgends. Ich fragte die junge weibliche Bedienung. Sie sagte: "Ja, kommen Sie mit." Sie ging mit mir durch einen längeren Flur in einen dunklen Halbkeller. Groß, wie eine Garage, oder Lager oder ähnliches. Dort schloss sie mit einem Schlüssel eine Gittertür auf, und ließ mich in einen Gang, der nur durch metallene Gitter vom übrigen Raum abgetrennt war. In diesem Gang ohne jeglichen Sichtschutz waren Löcher im Boden, zwischen denen nur hinten, nur ca 1 Meter lange Trennwänder waren. Keine Türen und Auf der anderen Seite war ein Krug mit Wasser zum spülen. Und oben kleine Fenster, aus denen von draußen ein schwaches Licht herein kam. Ich fühlte gleich: Mein Darm ist träge, und "schnell machen" bevor jemand herein kommt und mich stört wird nicht gehen. Ich brauche Zeit und Ruhe, sonst kommt kaum etwas, und ich bekomme Bauchschmerzen. Das wollte ich auf keinen Fall, und ich sagte mir: "Schamgefühl weg". Ich kann nichts dafür, dass kein Sichtschutz da ist, und wenn ich muss, dann muss ich mir Zeit lassen, entspannt bleiben, und mir bewusst bleiben, wenn jemand kommt, und mich beobachtet, heißt es nicht, ich mache etwas falsch. Ich wußte, wenn das Hereinkommen von jemand ein Angstgefühl auslöst, dann geht nichts, und ich bin schlecht dran. Das Loch im Boden war eher klein. Nachdem ich die Jeans und die Unterhose runtergezogen habe, musste ich genau hinschauen, dass mein Po über dem Loch ist. Ich bin also in die hocke gegangen, und streckte den Hintern weit nach hinten, und kontrollierte, dass genau unterhalb des meinen Po das Loch im Boden ist. Nur so war diese Toilette benutzbar. Darauf folgten mindestens 10 Minuten der Anstrengung, denn es war ursprünglich klar, es wird an dem Tag nicht leicht gehen. Ich musste in der Hocke solange Sitzen, den Hintern nach hinten strecken, und immer wieder pressen. Normal atmen und dann die Luft anhalten, und dann mit dem Pressen schnell ausatmen. So als ob ich mit leicht geöffnetem Mund die Silben "- A,- a" angestrengt flüstern wurde. Dann wieder normal atmen. Dann wieder drücken, hörbar als "-a -a". Nach einer Weil öffnete sich bei mir der Darmausgang und eine dunkle feste wurstförmige Masse begann sich langsam nach draußen zu bewegen. Wenn jemand jetzt reingekommen wäre, würde die betroffene Person an meinem Gesicht bestimmt erkennen, dass ich sehr konzentriert bin, und in Gedanken ganz bei der Sache, die ich mache; dass es nicht einfach ist und dass ich mit großer Geduld mich darum bemühe, dass bei mir die aktuelle Darmentleerung erfolgreich stattfindet. Dann fiel die dunkle feste Fäkalie in das Loch, und es wäre mir anzusehen, dass ich in Sorge bin, weil noch mehr Stuhl in meinem Körper ist. Nach einem kurzen Entspannen, musste ich wieder den Hintern weit nach hinten Strecken, schauen, dass mein Po nach wie vor sich über dem Loch befindet, und dass das nächste Stück Scheiße in das Loch fallen wird, nicht daneben. Und dann wieder drücken "nn.. a, ..a" Es wäre mir anzusehen, ich fühle in mich hinein, wie es sich gerade anfühlt. Und ich habe garantiert erleichtert ausgesehen, als die zweite sehr feste Wurst aus meinem Po hinauskam. Taschentücher sind bei solchen Reisen ein Muss. Klopapier gab es dort nicht. Ein Taschentuch zum einmal wischen. Und dann Hose Hochziehen, und aus dem Krug alles runterspülen.
Zuletzt geändert von Visionaer am 05 Feb 2022, 00:36, insgesamt 3-mal geändert.
Gelöschter Benutzer 13180

Re: Kackdrang unterdrückt und die Folgen

Beitrag von Gelöschter Benutzer 13180 »

Tolle Geschichte. Aber denke doch mal umgekehrt: wenn Du so ein Klo betrittst, muss es Dir als Zuschauer nicht peinlich sein oder demjenigen der da hockt und am Drücken ist? Wenn die Klos da so sind und die Leute sich so erleichtern müssen, dann ist es doch normal, dass man Leute beim Kacken sieht und selbst "erwischt" wird.
Zuletzt geändert von Gelöschter Benutzer 13180 am 03 Feb 2022, 19:53, insgesamt 1-mal geändert.
Visionaer
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Re: Kackdrang unterdrückt und die Folgen

Beitrag von Visionaer »

Wurstfabrik hat geschrieben: 03 Feb 2022, 17:52 Tolle Geschichte. Aber denke doch mal umgekehrt: wenn Du so ein Klo betrittst, muss es Dir als Zuschauer peinlich sein oder demjenigen der da hockt und am Drücken ist? Wenn die Klos da so sind und die Leute sich so erleichtern müssen, dann ist es doch normal, dass man Leute beim Kacken sieht und selbst "erwischt" wird.
Wer dort lebt, ist bestimmt an einiges gewöhnt.
Gelöschter Benutzer 13180

Re: Kackdrang unterdrückt und die Folgen

Beitrag von Gelöschter Benutzer 13180 »

Eben. Daher keine falsche Scham!
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