Karl war 66 und stammte ursprünglich aus dem Erzgebirge; Mitte der 90er war er mit seiner Familie in den Westen gezogen. Er spielte seit 57 Jahren Trompete und war nie wirklich erfolgreich gewesen, deswegen hatte er eine eigene Metzgerei gehabt, die er vor einem Jahr seinem 33 jährigen Sohn Simon überlassen hatte. Ausserdem war er Fan des 1. FC Nürnberg.
Norbert war 71 und ursprünglich in der Nähe von Kaliningrad im heutigen Russland geboren, im Alter von 18 Monaten wurde seine Familie nach Deutschland verjagt. Den Großteil seines Lebens hatte er in Bremen verbracht. Er spielte Tuba. Ausserdem war er Junggeselle und angelte gern.
Der mit Abstand Älteste war Adolf mit 84 Jahren, der Saxophon spielte. Er schämte sich für seinen Vornamen, der ihm mehrere Monate vor der Machtübernahme des gleichnamigen Diktators gegeben wurde. In seiner Kindheit war das noch in Ordnung gewesen, aber ab seinem 13. Lebensjahr handelte ihm dies nur noch Spott ein. Deswegen wollte er mit seinem zweiten Vornamen Gernot genannt werden. Er stammte auch aus der Nähe von Linz in Oberösterreich. Inzwischen war er zweifacher Urgroßvater.
Zur Geschichte:
Es war ein heißer Julitag 2016 gewesen. Mittlerweile war es zehn Uhr abends. Adolf Gernot hatte wieder drei Bier getrunken, obwohl er dies eigentlich nicht sollte. Langsam verspürte er Druck in der Blase. Nur waren ihm - der zwar noch keine Gehhilfe benötigte, aber trotzdem nicht mehr schnell laufen konnte - die Toiletten zu weit weg. Da der Druck schon sehr stark war, beschloss er, auf die Straße zu machen, " da sieht mi ja kaner". Gernot öffnete seine Hose, holte seinen Penis raus und pinkelte bzw. "bieselte", wie er immer sagte. Da merkte er plötzlich, wie ihm jemand auf die Schulter tippte. Erschrocken drehte er sich um - zum Glück war es nur Karl. Dieser meinte gleich: "He Adolf, dü channst döch nischt eenfoch uffe Strass pissn, wenn disch jemönd erwischt.." Gernot entgegnete genervt: "Erschtns, i hab dir scho zwahunderttausend Mal gsagt, i wül Gernot genannt werden! Und zwatens is hier doch kaner. I man, ousser uns zwa. Kumm, probier's doch selber amal aus!" Karl: "Tja. Irgendwie muss isch ooch grad..." Er zögerte erst einen Moment, dann holte er sein Teil raus und ließ es laufen. Gernot war zu diesem Zeitpunkt schon längst fertig. In selben Moment stieß auch Norbert hinzu, bei dem es noch viel dringender war und er noch im allerletzten Augenblick es schaffte, seinen Laden zu öffnen, die Nudel rauszuholen und zu pullern. Karl und Gernot feixten: "He Berti, du schiffst ja mehr als wir zwei zusammen!" Norbert erwiderte lachend: "Tja, vielleicht sollten mir sowas morgen nochmal machen..."
Das war meine erste Geschichte. Würde mich über Kritik freuen, sowohl positive als auch negative
