Türchen 17

Erfundene Geschichten rund um das große Geschäft bei den Mädels. Hier könnt Ihr Eurer Fantasie freien Lauf lassen!
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bluemoon
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Türchen 17

Beitrag von bluemoon »

17.

Seltsam: Was war hier bloß los? Waren wir in einer Klinik für psychisch Kranke gelandet? Nicht, dass es so etwas damals schon gegeben hätte – alle irgendwie Auffälligen, die nicht allein zurechtkamen und um die sich sonst niemand kümmerte, wurden in Siechenhäuser gesperrt, die oft außerhalb der Städte lagen.
Ratlos sah ich mich nach Antoinette um.
„Hexen“, beantwortete sie meine unausgesprochene Frage, „wir sind auf einem Hexen-Sabbat.“
„Woher weißt du …“, begann ich, aber sie schnitt mir lachend das Wort ab.
„Ich war im Kloster, wenn du dich erinnerst. Und da gab es so manches Geheimnis zu entdecken …“ Plötzlich hielt sie zwei Stöcke in der Hand und wedelte damit vor meinem Gesicht herum. „Hast du Lust auf einen wilden Hexenritt?“, fragte sie gedehnt – und eindeutig lüstern!
Ich nahm ihr eines der Hölzer aus der Hand. Es war etwa spannenlang, mit einer klebrigen, unangenehm riechenden Paste bestrichen. Wie eine Mischung aus Pech und Baumharz. Die Kanten waren sorgfältig abgerundet und geglättet.
„Was ist das?“, wollte ich wissen.
„Wonach sieht es denn aus?“
„Hm, eigentlich wie ein Stück von einem Besenstiel.“
„Gut erkannt!“, lobte sie.
„Und was macht man damit?“

Was jetzt kam, hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet: Wir schoben uns die Stöcke gegenseitig in den Hintern!

Die zähe Paste wurde durch die Körperwärme glatt und geschmeidig. Anfangs war es ein seltsames Gefühl, den Fremdkörper im Darm zu haben, aber nicht wirklich unangenehm. Mein After brannte etwas.
Mittelalter-Dildos?
Naja, sooo erregend war das Gefühl dann auch wieder nicht …
Das Brennen verstärkte sich und breitete sich als Wärme im Beckenboden aus.
Die Wärme wurde zu Hitze und begann, sich wellenförmig im ganzen Körper zu verteilen.
Mir wurde etwas schwindlig – gleichzeitig fühlte ich mich prall und leicht wie ein Ballon.
Ein albernes Kichern stieg mir aus der Kehle, das ich nicht unterdrücken konnte.
Die Arme schienen sich irgendwie vom Rumpf zu lösen, und als ich Antoinette in die Augen sah, hatte sie keine Pupillen mehr: Ihre Iris war extrem geweitet.

Endlich fiel bei mir der Groschen: Wir waren stoned.
In der Paste mussten starke Rauschmittel enthalten sein, die nun über die Darmschleimhaut in unsere Körper sickerten.
Alle in der Halle draußen waren wohl gleichermaßen high, bekifft, zugedröhnt. Waren auf einem Trip.

Dann explodierte der Raum in einem Funken sprühenden Regenbogen.
Ich hob ab, flog über die Köpfe der Tanzenden. Antoinette klammerte sich an mich, schrie in Ekstase – oder war ich es, der schrie?
Es machte keinen Unterschied.
Wir flogen durch das Dach, über den dunklen Wald, bis hinauf zu den Sternen. Ein heißer Sturm wirbelte uns herum, und wir tanzten wie Blätter im Orkan, rissen uns die Kleider vom Leib.
Dann war da plötzlich Anija. Nackt und mit verzehrender Leidenschaft schlug sie ihre strammen Schenkel um meine Hüften.
Neben uns sah ich den blonden Engel, der so gewaltig furzen konnte, mit entrücktem, fast andächtig verklärtem Blick – während Antoinette hemmungslos an seinen zierlichen Brüsten saugte.
Ich befreite mich von Anijas Beinen, vergrub meinem Kopf in ihrem Schoß, nahm den blonden Engel von hinten und küsste Antoinette. Ich verlor im Rausch den Überblick, griff nach Körperteilen in der Nähe, spürte Hände und Lippen auf meinem Körper, liebkoste Brüste. Jemand kicherte, furzte, schrie, jauchzte. Ich wollte nie wieder aufwachen und verlor irgendwann das Bewusstsein.

Ganz langsam driftete ich an die Oberfläche. Eine gewaltige Stille dröhnte in meinem Kopf. Wie eine riesige Glocke, die tonnenschwer hin und her schwang, dabei aber keinen Laut von sich gab. Die ungeheure Wucht der Bewegung zerriss mir schier den Schädel.
Es war heller Tag und alle Farben bohrten sich schmerzhaft in meine Augen.
Am Schlimmsten aber war der Geschmack im Mund: Die Zunge schien sich in ein pelziges Tier verwandelt zu haben – ein Tier, das vor ein paar Wochen bereits gestorben war.
In den Armen hielt ich den nackten, blonden Engel, der sich nicht rührte.
Aus dem Nichts schwappte eine schwarze Woge auf mich zu, spülte die Schmerzen fort und riss mich erneut ins Dunkel.

Als ich das nächste Mal die Augen aufschlug, war die stumme Glocke in meinem Kopf auf ein erträgliches Maß geschrumpft. Die Farben wirkten wieder fast normal, und orangefarbenes Abendlicht drang durch die Fensteröffnungen. Vorsichtig zog ich einen tauben Arm unter Engelchens Kopf hervor und schlug mit der anderen Hand die Decke zur Seite, die jemand über uns gebreitet hatte.
Eigentlich wollte ich mir beim Aufstehen Zeit lassen. Bei jeder Bewegung schwankte und drehte sich die Welt um mich herum. Aber ich musste unglaublich dringend pissen. Auch in meinem Bauch rumorte es bedenklich.
Ich schaffte es gerade so ins Freie hinaus, als sich meine Blase unkontrolliert entleerte. Hätte ich Hosen angehabt, hätte ich mich eingenässt. Meine Knie knickten ein, und aus meinem Hintern schoss eine braune Brühe. Ich schiss in mehreren quälenden Schüben, während mein Arsch brannte, als würde ich in siedendem Öl sitzen.
Der Besenstiel war nicht bei dem, was den Darm verließ. Das zumindest realisierte mein benebeltes Gehirn. Ich versuchte, mich zu erinnern, wann und wo ich ihn los geworden war – vergeblich.

Schwankend erhob ich mich und taumelte zurück in die Halle.
Überall auf dem Boden lagen die Tänzerinnen vom Abend vorher. Manche in zerrissenen Kleidern, manche nackt. Alle reglos.
Wenn nicht hier und da ein paar Schnarchgeräusche erklungen wären, hätte man glauben können, sie seien alle tot.
Pipihannes
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Re: Türchen 17

Beitrag von Pipihannes »

Hallo

Ohweh, da geht es ja wild zu. Also nach oben damit.

LG Pipihannes
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lunacy
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Re: Türchen 17

Beitrag von lunacy »

Gute Schriftsteller stellen doch, bevor sie ihre Werke schreiben, Erkundungen und Recherchen an und führen Selbstversuche durch, oder ;)

Lieber bluemoon, der Trip muss echt gut gewesen sein. Sowas KANN man sich doch nicht ausdenken!!! Besenstiele... hahaha.

Bin gespannt, wie es den Blasen und Därmen der Mädels ergeht...
Viele Grüße von
lunacy 8-)
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bluemoon
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Re: Türchen 17

Beitrag von bluemoon »

Musst halt den Besenstiel schön schmirgeln, wegen der Verletzungsgefahr ;)
Und selbst ausprobiert? Tja, was soll ich da sagen... Nimm nicht zu viel Bilsenkraut - das macht einen ganz bösen Kater, wenn du wieder zu dir kommst...
Benutzer 2042 gelöscht

Re: Türchen 17

Beitrag von Benutzer 2042 gelöscht »

Hier meine literarischen Lieblings-Stellen aus diesem Teil:
bluemoon hat geschrieben: . . . Dann explodierte der Raum in einem Funken sprühenden Regenbogen. . . . .
bluemoon hat geschrieben: . . . Eine gewaltige Stille dröhnte in meinem Kopf. Wie eine riesige Glocke, die tonnenschwer hin und her schwang, dabei aber keinen Laut von sich gab. Die ungeheure Wucht der Bewegung zerriss mir schier den Schädel . . . .
bluemoon hat geschrieben: . . . alle Farben bohrten sich schmerzhaft in meine Augen . . .
bluemoon hat geschrieben: . . . Die Zunge schien sich in ein pelziges Tier verwandelt zu haben – ein Tier, das vor ein paar Wochen bereits gestorben war.
Bibi Bloxberg wäre zerplatzt vor Neid! . . . ha, ha, ha . . . was für eine Orgie! Was für ein Tripp! Danke!
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