Die Sechs in Spanien - Nr. 16
Dania sah sich nach allen Seiten um. Ihre Freundin Maja stand vor ihr auf der Veranda zur Hütte von Nesrin und ihrer Freundin. Unbedingt hatte sie dort klopfen wollen, aber Dania war sich nicht sicher, ob man die beiden Frauen einfach so überfallen durfte.
Irgendetwas schien Maja vor ihr zu verbergen, denn seit Nesrin bei ihnen geklopft hatte, war sie ganz aufgeregt. Sofort hatte sie sich geduscht, ihr heißestes Kleid angezogen und sich fein gemacht. Dania hatte notgedrungen ein dunkelblaues Spaghetti-Träger-Kleid angezogen und ihre braunen Haare hochgesteckt.
Als die Tür nun aufging und Nesrin öffnete, lächelte Maja enttäuscht. Hatte sie etwa mit jemand Anderem gerechnet? Jedenfalls fing sie an, freundlich auf Nesrin einzureden: „Hallo. Wir sind die, von denen ihr euch heute Mittag das Toilettenpapier ausgeliehen habt, du erinnerst dich sicher!“ Nesrin nickte unsicher. „Wollt ihr etwa was von unserem Klopapier?“, lachte sie dann.
Maja schüttelte den Kopf und begann: „Wir dachten, wenn wir schon jemanden hier in Spanien treffen, der Deutsch kann und so nah bei uns wohnt, dann müssen wir die Chance ergreifen. Was haltet ihr davon, wenn wir uns ein bisschen kennenlernen? Wir könnten in einer halben Stunde ein kleines Abendessen zubereitet haben, Dania und ich!“
Dania winkte Nesrin zu, die sie nun neugierig ansah. Nesrin schien kurz zu überlegen und rief dann in die Hütte hinein: „Üngül? Hier sind zwei Frauen, aus Deutschland! Sie wollen in einer halben Stunde mit uns essen!“ Gedämpft kam die Antwort „Klingt gut. Wo denn?“ zurück.
Maja antwortete gleich. „Hinten an den Hütten, bei der kleinen Küche hinterm Bad… da… sind die Verandas ja größer als vorne… und man ist ungestörter… wollen wir uns da hinsetzen? Bei unserer Hütte?“ Dania runzelte die Stirn. Wieso stammelte sie auf einmal so? Hatte das etwas mit dieser Üngül zu tun?
Nesrin willigte ein und so gingen Maja und Dania zurück zu ihrer Hütte. Drinnen angekommen warf Dania die Tür zu und sah ihre Freundin fordernd an. „Was ist los? Was willst du von denen?“ Maja winkte ab. „Ein bisschen kennenlernen, sagte ich doch. Oder hast du was dagegen?“
„Nein, dagegen habe ich nichts, aber… zuerst machst du Nesrin an, als sie zu uns kommt… dann lässt du dich nicht davon abbringen, sie und ihre Begleitung sofort zum Essen einzuladen… und als diese Üngül nach draußen ruft, fängst du plötzlich an zu stammeln. Was soll denn das?“
Maja seufzte. „Ich… muss jetzt aufs Klo… aber, wenn du mit rein kommst, erzähle ich es dir, okay?“ Mit diesen Worten knöpfte sie ihre Hose auf, schritt ins Bad und setzte sich auf die Schüssel. Dania folgte ihr ins Badezimmer und schloss die Tür.
„Also?“, fragte sie Maja. Diese presste gerade eine große Wurst aus ihrem After. Als diese in die Schüssel plumpste, atmete Maja erleichtert auf und fing an, zu pissen. Dann räusperte sie sich. „Nesrin und… Üngül waren im Flug von Hamburg nach Madrid. Als ich Üngül das erste Mal gesehen habe, musste sie tierisch aufs Klo und ich ließ sie gehen… weil sie… so schön war. Ich ging mit rein, weil es dann doch zu gefährlich gewesen wäre, beim landenden Flugzeug allein auf… dem Klo zu sitzen und als sie fertig war, mir dankte, haben wir uns auf einmal geküsst.“
Dania verstand. „Jetzt willst du mehr von ihr und glaubst, dass sie sich an dich erinnert.“ Maja sah ihre Freundin an. „Sie ist so attraktiv, das muss ich einfach versuchen. Außerdem… klar erinnert sie sich an mich. Schließlich küsst man nicht jeden Tag fremde Frauen!“ Dania nickte. „Stimmt wohl, aber… wieso machst du dann auch Nesrin an?“
Maja errötete. „Nesrin gefällt mir auch. Findest du denn nicht, dass eine der beiden schöner ist als die andere und umgekehrt?“, begann sie, zu schwärmen und auch Dania war ihrer Meinung. Als sie verträumt zustimmte, durchfuhr es sie wie ein Blitz!
Schnell vergewisserte sie sich, dass Maja ihre Schwärmerei nicht mitbekommen hatte und trug noch etwas Lipglos auf. Währenddessen furzte Maja noch einmal leise und ließ noch zwei kleinere Würstchen in die Toilette fallen.