Julia's Abfahrt (1)

[Gotah]

"Scheiße!", flüsterte Julia voller Frust. Sie befand sich inmitten einer ewig langen Schlange vor der Talstation einer Liftanlage in "ihrem" Skigebiet. Eine missliche Lage die so schon ärgerlich genug ist, doch wenn du dringen mal Pipi musst wird's nochmals unangenehmer.
Julia hatte den Nachmittag alleine auf den heimischen Pisten verbracht. Unglücklicherweise, nach einer knappen Stunde fing ihre Blase an sich langsam aufzufüllen.
Im Normalfall hätte Julia in einer solchen Situation an einer Schutzhütte Halt gemacht um dort die Toiletten aufzusuchen. An diesem verdammten Nachmittag jedoch vergaß die junge Frau ihre Brieftasche daheim und zu ihrem Pech (und den von vielen anderen) sind die Hüttenwirte in ihrer Gegend geizige Vollidioten, die ohne davor zu zahlen niemanden das Klo aufsuchen lassen.
Da das Bedürfnis Julia kurz nach Beginn ihres lang erwarteten Skitages traf, beschloss sie ihr Urin den ganzen Nachmittag lang einzuhalten. Ihr Plan funktionierte hervorragend jedesmal wenn sie mit eleganten Schwüngen die Piste runterfuhr, doch sobald sie sich auf den Liften niedersaß sendete ihre sich schnell füllende Blase Signale aus, die mit jeder neuen Fahrt immer kräftiger wurden.
Nach guten zwei, von Stimmungsschwankungen geprägten, Stunden des Skifahrens, beschloss die junge Frau das Handtuch zu werfen und heimzufahren um endlich ihre bescheuerte Blase zu leeren.
Julia wusste, dass es nicht einfach werden würde. Vor ihr standen nicht nur mehrere Pisten und ätliche Liftfahrten, sondern später, im Tal angekommmen, hätte sie noch ihre ganze Ausrüstung abnehmen müssen um dann noch weitere 10 Minuten lang zu Fuß zu gehen. Eine recht schwierige Aufgabe, wenn man bedenkt, dass zu dem Zeitpunkt ihre Blase kurz vorm Platzen gestanden wäre.

Und da war sie nun, vor der letzten Liftanlage welche zur Piste führte die hinunter ins Tal brachte.
Glücklicherweise verbrachte sie nicht so viel Zeit in der Schlange und saß sich schon bald auf einem kalten Liftsessel nieder.
Eine Familie mit zwei Kindern plazierte sich neben Julia, Ausländer, sie verstand kein Wort von dem was die vier sagten. Alle waren so damit beschäftigt miteinander zu plaudern, dass Julia die Gunst der Stunde nutzte um nun endlich ihre Hände in den Schritt zu pressen, ihr Bedürfniss war mittlerweile schwer auszuhalten.
"Oh Ja!", flüsterte sie. Dies half Julia ihr süßes Pipi einzuhalten, doch es war logischerweise nicht genug um sorglos weiterzufahren.
Sie tänzelte vor sich her und atmete schwer, sie versuchte ihr Bestes das Ganze vor den Anderen geheim zu halten ... vergeblich. Die Mutter neben ihr bemerkte Julias nervöses Gezapple und mit gebrochenem Englisch fragte sie der jungen Frau: "All ok?"
Julia nickte und antwortete: "I'm just cold!"
Eine Lüge die nur schwer zu glauben war da die Temperaturen an dem Tag ziemlich mild waren, die Frau jedoch schien trotzdem drauf reinzufallen. Kurz darauf kicherte sie und murmelte Julia zu: "Oh, ok! It look like you needed to make a pee."
Die junge Frau lachte nervös und die Dame neben ihr wendete sich wieder ihrer Familie zu ohne realisiert zu haben wie richtig sie eigentlich gelegen ist.
Julia war alles andere als kalt, im Gegenteil, unter ihrem Helm fing sie vor lauter Anstrengung sogar zu schwitzen an.
Die Bergstation näherte sich immer mehr und Julia wurde endgültig klar, dass sie es nicht mehr bis daheim schaffen würde ohne davor irgendwo gepinkelt zu haben.
Ein leichtes Gefühl der Panik nahm Julia bei den Händen. Sie hatte keinerlei Absicht sich einzunässen, ihre Skihose war orange gefärbt, jeder hätte die nassen Flecken bemerkt.
Lösungen, sie war verzeifelt auf der Suche nach Lösungen und die einzig realistische Idee war es den Berg runterzufahren und sobald sie die Baumgrenze erreicht hätte, hätte sie sich am Pistenrad versteckt um sich dann, zwischen den Tannen, endlich die Erleichterung zu gönnen die sie grad' so nötig brauchte. Ein sehr kniffliges Unterfangen, doch Julia wusste, dass sie eine gute Skifahrerin ist und sie es somit problemlos hätte schaffen können. Außerdem, hätte sie danach wieder sorglos weiter skifahren können.
Der Lift kam endlich ans Ziel und Julia war bereit anzugreifen.
"Endlich, verdammt! Ich piss mir gleich ins Höschen!"
Sobald sie vom Sitz aufstand wurde der Druck auf ihrer schmerzenden Blase noch unerträglicher. Instinktiv drückte sie ein weiteres Mal die Hand gegen ihre Muschi und ein lautes Stöhnen ertönte aus ihrem Mund.
Dies bemerkte die Frau neben ihr und sobald diese Julias Schwierigkeiten bemerkte, wurde ihr klar, dass die doch noch die ganze Zeit recht hatte.
Das Mädchen entfernte sich von der Familie so schnell sie nur konnte. Mit Skiern und Stöcken schubste sie sich in richtung Piste während sie die Muskeln ihrer Blase so stark wie nur möglich zusammenkniff.
Um sie herum Menschen, Liftanlagen, Schneekatzen, alle irrten chaotisch umher und es war so laut, dass Julia anfing rummzujammern ohne die eigene Stimme senken zu müssen. Mit verwirrten Blicken wurde sie von all jenen angestarrt an denen Julia vorbeistreifte doch Ihr dringendes Bedürfniss war so stark, dass ihr das alles scheißegal war.
Endlich erreichte sie die Kante der Piste und ohne anzuhalten stieß sie sich die Abfahrt hinunter. Die Bäume, welche sie angepeilt hatte, standen weiter unten, versteckt hinter den Hügeln des Berges von den Julia gerade runterfuhr.

Fortsetzung Folgt

[rastamann104]

Ich bin schon gespannt wie es weiter geht.

[the ghost]

Skifahren beim Skifahren - ist doch auch mal was.

Die Touristinnen von Winterberg Anfang Januar sollen übrigens nicht nur auf der Piste, sondern auch in anderleut's Vorgärten den Skifahrer gemacht haben. Die Gastronomie war ja schließlich geschlossen.