Überraschung beim Skifahren

[H. M. Murdock]

"Verdammt...das kann ja heiter werden", dachte ich. Ich saß gerade im Bus, um meinen besten Freund in seinem Ferienhaus in den Bergen zu besuchen, als er mir via WhatsApp fröhlich verkündete, dass er jetzt eine Freundin hätte und diese auch zu Besuch sei. Mir war natürlich klar, dass er nun kaum Zeit für mich haben würde. Hätte ich allerdings die darauffolgenden Ereignisse vorausgeahnt, wäre ich den Rest der Fahrt vermutlich nicht mit so übler Laune dagesessen.

Endlich angekommen wurde ich von meinem besten Freund Markus, seiner Schwester Lilli und seiner Freundin begrüßt, die, wie ich überrascht feststellte, eine Freundin seiner Schwester war. "Ich teile mir ein Zimmer mit Sandra. Wäre es in Ordnung für dich, wenn du im Zimmer meiner Schwester übernachtest?", fragte Markus. Ich sagte nach einem fragenden Blick zu Lilli und einem bestätigenden Nicken ihrerseits, dass es mir nichts ausmachen würde. Danach brachte ich schnell mein Gepäck aufs Zimmer, bevor es schließlich auf die Piste ging. Wie erwartet hatten Markus und Sandra nur Augen für sich und so unterhielt ich mich notgedrungen etwas mit Lilli. Nachdem wir bereits einige Abfahrten hinter uns hatten und der Wind etwas auffrischte, gingen wir, um uns aufzuwärmen, in eine Hütte im Skigebiet und tranken Tee beziehungsweise Kakao. Zwei Abfahrten im zunehmend schlechteren Wetter später bemerkte ich, dass Lilli begann, hibbelig zu werden und sich immer öfter nervös umsah. Da sie - im Gegensatz zu Sandra - in der Hütte nicht auf dem Klo war, gab es für mich nur eine Erklärung: Lilli musste dringend pinkeln. Dieser Verdacht bestätigte sich, als sie, an der Bergstation angekommen, einen Kommentar über die fehlenden Toiletten abgab. Ich schien jedoch der Einzige zu sein, der Lillis Not erkannte, da die beiden Anderen einfach weiterfuhren. Um Gewissheit zu erlangen beschloss ich, sie auf ihr offenkundiges Toilettenproblem anzusprechen. Obwohl die Situation für uns beide etwas unangenehm war, gab sie schließlich zu, dass sie aufs Klo musste und ich versprach, nach einer Möglichkeit Ausschau zu halten. Diese bot sich wenig später, als wir auf eine dicht bewaldeten Stelle zufuhren. Ich gab Lilli ein Zeichen und sie hielt an. "Hier kannst du doch pinkeln gehen", sagte ich. Ihre Antwort war überraschend und sorgte für einigen Trubel in meiner Leistengegend:"OK, aber ich möchte, dass du mitgehst!" Gesagt, getan. Nachdem wir uns etwas in den Wald zurückgezogen hatten, begann sie, ihre Skihose herunterzuziehen und, um nicht unhöflich zu erscheinen, drehte ich mich um. Kurz darauf wurde ich mit einem zischenden Geräusch belohnt, welches erst sehr stark, dann stetig leiser war. Schließlich sagte sie:"Du kannst dich wieder umdrehen!" Wir gingen wieder aus dem Wald hinaus und fuhren weiter, zuvor war mir jedoch noch der große Fleck gelben Schnees aufgefallen, der sich an dem Platz befand, an dem Lilli sich hingehockt hatte.